3:0 – der SV Schwaig gewann ohne viel „Trara“

(Dachau/Schwaig). Nach dem 2:3-Beinahe gegen den Ranglistendritten Leipzig gelang den Volleyballern des SV Schwaig jetzt ein richtiger Sieg, und der richtig gut: Mit einem stolzen 3:0 (24, 19, 16) im Gepäck kehrten die Nürnberger am Samstag um 1.30 Uhr in der Nacht vom ASV Dachau zurück. Es war der spielzeitlich kürzeste und zweite Auswärtserfolg hintereinander für den Aufsteiger. Und außerdem der erste Sieg gegen einen Tabellenhöheren. Der SV Schwaig ist endgültig in der 2.Liga angekommen.

Lange ist´s her, Dachau war für die Schwaiger früher kein gutes Pflaster: In der letzten Zweitligasaison 2009/10 unterlag der SVS zwei Mal dem ASV (0:3 und 1:3). Mit entsprechend gemischten Gefühlen fuhren die Aufsteiger – Tabellenelfter – gen Süden zum Tabellenneunten.

Immerhin, das 3:0 in Stuttgart und das klasse Auftreten vergangenen Samstag gegen L.E. Leipzig hatten Mut gemacht; die Gelbblauen wollten mit Optimismus und ihrem neuen Zuspieler Milos Antonic gleich in die Vollen gehen.

Doch nichts wurde daraus: Mit einem Auftakt, der an den vierten (verlorenen) Satz gegen die Sachsen gemahnte, konnte erst beim Rückstand von 12:16 die Notbremse gerissen werden.

Einen müden Fehlstart vor Augen, fing und stabilisierte sich das Team um Kapitän Christian Schwabe. Mit 22:21 gelang die erste SVS-Führung, und über 24:22 und 24:24 konnte der Startsatz nach 26 Minuten doch noch willensstark eingefahren werden.

Die Wende herbeigedreht

Dieses Drehen des (nunmehr neunten) Spieles in der 2.Liga bedeutete auch gleichsam die Wende: Die Spieldauer des zweiten Satzes lag bei 24, die des letzten dann nur noch bei 23 Minuten. Die Schwaiger – ohne Johannes Salb und den heftig knie-verletzten, annahmestarken Yannick Klement – ließen sich vor nur rund 50 Zuschauern die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.

Über 4:4, 6:6, 13:11 und 22:19 zogen sie den zweiten; über 8:6, 16:12 und 22:12 den dritten Karren konsequent und verdient über die Siegerlinie. Ohne viel Trara. Es war zu spüren: Der Spaß am hochklassigen Volleyball ist endlich – nach der Auftaktserie von sechs Niederlagen – wieder da.

Beigetragen zum schönen 73-Minuten-Erfolg (und wichtigen drei Tabellenpunkten) hatte nicht nur die Souveränität und Sicherheit, die Zuspieler Antonic vermittelt.

Auch eine sechser Aufschlagserie von Jannis Späth im dritten Drittel und die starke, reife Liberoleistung von Tobi Prucker (der Johannes Salb ersetzte) sorgte dafür, dass sich die Dachauer zunehmend selbst aufgaben und stetig mehr Fehler in ihrer Abwehr fabrizierten.

Nächster Samstag wird ein Spitzentag

Mit diesem begeisternden 3:0 und zwischenzeitlich neunten Tabellenplatz im Rücken kündigt sich für nächsten Samstag ein mächtiger SVS-Gegner an: Mit-Aufsteiger und Spitzenreiter TSV Herrsching kommt in die Hans-Simon-Halle.

Das fulminante Überraschungsteam der 2.Liga Süd landete bereits sieben Siege. Immerhin konnten die Schwaiger den TSV in der letzten (Drittliga-)Saison mit 3:1 aus der Gelben Halle werfen. Vielleicht, so wünscht sich Schwabe nach der schönen SVS-Eigenwerbung in Dachau, „ärgern wir Herrsching ja daheim auch diesmal. Wir sehnen uns alle nach dem ersten Heimsieg.“

Vorerst zeigten sich die 14 Spieler von Trainer Anto Juric erstmal zufrieden und glücklich, dass es mit ihnen in der 2.Liga (in der offenbar jeder jeden schlagen kann) weiter aufwärts geht.