SVS Volleys verlieren: hätte, könnte, wäre

(Schwaig). Nach zwei Auswärtssiegen mussten sich die dezimierten Volleyballer des SV Schwaig am 18.Januar daheim gegen TuS Durmersheim mit einem 2:3 begnügen (22:25, 23:25, 25:22, 25:14, 9:15). Sie kassierten damit die sechste Niederlage im Tiebreak. Zufrieden war natürlich – trotz des gewonnenen Tabellenpunktes – niemand so recht. Oder doch?

Nach den überraschenden Auswärtserfolgen vom vergangenen Wochenende in Freiburg und Friedrichshafen erlebten die Schwaiger zum ersten Zweitliga-Heimspiel im neuen Jahr einen tollen Zuschauerzuspruch: 220 Fans pilgerten in die Hans-Simon-Halle; alle natürlich in optimistischer Erwartung, ob den der dritte Sieg folgen würde.

Allerdings, und dies das vorweggenommene Fazit: Es fehlten mit Romulus Bentia und Johann Holzer nicht nur ein Universal- bzw. ein Mittelblocker; entscheidender mit dem erkrankten Kapitän Christian Schwabe auch ein Außen- und mit Matej Cickovic (verletzter Knöchel) ein Diagonalangreifer. Besonders das Fehlen letztgenannter – die tragenden Säulen des SVS-Angriffs – konnte nicht kompensiert werden.

Ein spannendes Hin und Her

Dass dies der traurige Fall sein würde, war im ersten Satz – eher ein Abtasten und mit 22:25 noch nicht wirklich ein Verlust – kaum zu erkennen. Es herrschte die Hoffnung, auch ohne die Stammspieler Schwabe und Cickovic den sympathischen Gästen ein Beinchen stellen zu können.

Doch bereits der zweite Durchgang, der nach 24 Minuten engsten Hin und Hers ebenfalls abgeschrieben werden musste, zeigte die bittere Wahrheit. Trotz der Zwischenstände 3:4, 16:14, 22:20 und 23:23 konnten die Gelbblauen die zwei noch notwendigen Zähler nicht einfahren. Sie unterlagen 23:25.

Und spätestens jetzt war erkennbar, dass die, von südöstlich Karlsruhes angereisten sieben Durmersheimer (nur sieben!) auch in der Nürnberger Halle keinesfalls klein beigeben wollten. Im Gegenteil: Im Gegensatz zum ersten Aufeinandertreffen zeigten sie sich enorm verbessert. Wer beim Hinspiel noch haderte, rückblickend, dass die SVSler trotz ihrer 2:0-Führung dort 2:3 unterlagen, wusste nun, warum. Kampfstark, mit einem überragenden Marko Kienast, setzten die Gäste den Schwaigern unverdrossen zu und ließen sich auch vom tobenden Publikum nicht beirren.

Den Kampfgeist geweckt

Konsequenz: Der 0:2-Rückstand war der zweite in dieser Saison daheim. Schon bei der 0:3-Schlappe gegen Rüsselsheim im Oktober hatten die Gelbblauen so weit hinten gelegen. Und nun? Der drohende Spielverlust weckte in den Gelbblauen rigiden Kampfgeist. Die Mannen des Trainers Anto Juric – nicht wirklich frisch wirkend, aber zäh – wollten sich nicht einfach aus der eigenen Halle bugsieren lassen. Zum zweiten Mal in dieser Saison vor den Kameraaugen des „FrankenFernsehen“, rappelten sich die Verbliebenen auf. In mehreren Szenen wussten besonders Alexander Brochier, Ivo Juric und Yannick Klement unter dem Jubel der Zuschauer zu gefallen. Über 8:6, 15:14 und 18:17 rangen sie den TuS zum 25:22 nieder.

Mehr gar, im vierten Satz spielten sie die Gäste über 11:5, 15:7 und 23:10 in nur 20 Minuten in Grund und Boden (hatten den TuS allerdings noch auf 23:14 herankommen lassen). Lohn: Der Tiebreak war doch erreicht, und endlich, im Jahr 2014, sollte ein solcher mal gewonnen werden. Nur, nichts wurde es: Was im vierten Satz mit spielerischer Effizienz und „Leichtigkeit“ möglich war, wurde im sechsten Alles-oder-Nichts-Satz dieser Saison zum kleinlauten Hort des Missverständnisses und des Einknickens. Lähmte die Spieler, dass sie immerhin einen Tabellenpunkt schon als den ihren wussten? Nach 4:8, 6:12 und letztlich 9:15 war das Spiel verloren.

Es wurde nach dramatischen 104 Minuten zur elften Niederlage der Saison, zur siebten daheim, zur ersten gegen einen Tabellenniedrigeren (SVS war zuvor siebter, der TuS neunter der 2.Liga Süd).

Auf ein nächstes Wochenende

Und selten gingen die Meinungen anschließend so auseinander: Immerhin ein Punkt gewonnen. Doch wäre mehr drin gewesen (mit Schwabe/Cickovic allemal)? Und hätte nicht nach dem souveränen Gewinn des vierten Durchganges der Tiebreak ein leichter sein müssen (trotzdem die beiden nicht dabei waren)? Waren sich alle einig, dass der SVS in voller Besetzung dieses Spiel gewonnen hätte? Ja. Auch Coach Juric – der wegen Meckerns die Gelbe Karte sah – zollte seinen Aktiven Respekt: „Sie haben sich toll verkauft; mehr war heute bei dem Personalstand kaum möglich. Wir haben einen Punkt geholt, auch der wird uns weiterhelfen.“ Muss er auch.

Denn all die Fragen bleiben letztlich unbeantwortet. Die Antwort liegt wohl auf dem Feld. Schon am nächsten Wochenende. Denn da kommt am Samstag um 19.30 Uhr Mainz in die Gelbe Halle, am Sonntag um 16 Uhr zum zweiten Mal der VCO Kempfenhausen (das Internatsteam hat sein Heimspiel nach Schwaig vergeben). Wer, im übrigen, am Sonntag die Eintrittskarte vom Samstagabend vorlegt, erhält für den Sonntagseintritt 1 Euro Ermäßigung.