SVS-Volleyballer konnten nicht wechseln

(Rüsselsheim/Schwaig). Mit einem Überraschungssieg beim hohen Favoriten TG 1862 Rüsselsheim hätten die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig auf den sagenhaften vierten Tabellenplatz springen können – doch aus der Revanche für die 0:3-Hinspielniederlage wurde nichts. Mit einem 1:3 kehrte der dezimierte Aufsteiger nach dreistündiger Stau-Rückfahrt vom Tabellendritten zurück (25:21, 24:26, 25:16, 25:19).

Ausreden sind stets leicht gefunden, aber bei den Gelbblauen aus Nürnberg ist es leider keine: Ohne Alexander Brochier, Matej Cickovic, Tobi Prucker, Domi Egerer und Romulus Bentia trat der Liganeuling bei der TG von vornherein gehandicapt an. Nur acht von 13 tapferen Mannen standen Trainer Anto Juric noch zur Verfügung; an ein taktisches Wechseln war daher kaum zu denken. Doch statt sich ab 16 Uhr vor nur rund 50 Zuschauern aus der schönen Rüsselsheimer Halle fegen zu lassen, hielten die Tabellensiebten – immerhin hatten sie aus ihren letzten fünf Spielen vier Siege errungen – bis zur Mitte des dritten Satzes auf Augenhöhe mit.

Ersten zwei Sätze prima
Sie verloren zwar (zum elften Mal in dieser Saison) das erste Viertel (Zwischenstände 7:8 und 13:17) und wussten sich gegen die fast fehlerfrei aufspielenden Rüsselsheimer zu wehren –, doch bereits bei diesem umkämpften Auftakt war dank der tollen mannschaftlichen Geschlossenheit der Grundstein für den Erfolg im zweiten gelegt. Den konnten die Gäste über 8:7, 16:14 und 22:22 mit einem stabilen Block und guter Annahme für sich entscheiden. Der Grund: Im Gegensatz zum Saisonanfang ließ sich der SVS auch in knappen Situationen nicht aus der Ruhe bringen.

Die Gelbblauen spürten vielmehr, dass an diesem sonntäglichen 2.Februar durchaus noch „mehr“ hätte drin sein können. Entsprechend motiviert legten die Schwaiger im dritten Durchgang über 8:6,10:7 und 12:9 prächtig los –, bis, ja bis der berühmte Knick den Spielfluss zerriss. Nachdem sie zehn Punkte hintereinander abgeben mussten (nichts ging mehr, ein Spielerwechseln war im Grunde nicht möglich), stand es plötzlich 12:19. Die Mittelfranken gaben nicht auf, die Moral war klasse, sie kamen auf 19:25 heran; aber es reichte gegen einen routinierten Gegner auf diesem hohen Niveau nicht mehr. Die Augenhöhe mit der TG war dahin. Die Sätze drei und vier (der letzte über 8:15 und 11:17 nach immerhin 33 Minuten) wurden beide eindeutig abgegeben. Nach 102 Minuten Gesamtspielzeit mussten die Schwaiger ihre zwölfte Saison- und die dritte 1:3-Niederlage in die Wertung nehmen.

Gegen Stuttgart wird wichtig
Der Schwaiger Optimismus im Kampf um den Klassenerhalt hat indes nicht gelitten. Sechs oder ein paar mehr Punkte aus den noch folgenden sieben Spielen sollten möglich sein; wichtig wird das kommende Duell gegen den TSV GA Stuttgart. Daheim am 8.Februar wollen die Gelbblauen diesen direkten Konkurrenten bezwingen; ein Kindergeburtstag wird´s jedenfalls nicht werden. Zu bedenken ist, dass die Stuttgarter noch zwei Spiele weniger auf dem Programm hatten.

Positiv stimmt, dass der SVS sehr mannschaftsdienliche Akteure hat, die nicht individuell glänzen müssen und wollen. Zwar dominieren – nach außen hin – zuweilen ein oder zwei Spieler das Geschehen, doch ohne die anderen könnten sie es nicht. Die stolze Teamleistung im Hinterkopf und die Vorausschau (hoffentlich), dass am kommenden Wochenende fast alle Spieler wieder fit sein werden, lässt ein rasantes, sehenswertes Aufeinandertreffen gegen Stuttgart erwarten. Aufsteiger SVS würde mit seinen nächsten Duellen gerne die 30-Punkte-Grenze knacken.