3:0-Sieg macht SVS Mut für Duell in Delitzsch

(Schwaig). Das 3:0 (25:18, 25:22, 25:23) gegen den TSV Georgii Allianz Stuttgart vor heimischem Publikum macht den Zweitliga-Volleyballern des SV Schwaig Mut für das schwere Duell beim GSVE Delitzsch am nächsten Wochenende. Bis dahin allerdings muss noch einiges aufgearbeitet werden, denn das Sieg-Ergebnis gegen den TSV hört sich klarer an, als das Spiel verlief.

Das schöne Fazit des Samstagabends: Die Gelbblauen sind in der Jubiläumssaison „50 Jahre SV Schwaig Volleyball“ so robust, dass sie auch „schwächere“ Gegner mit 3:0 besiegen können. Was sich paradox anhört und zu Lasten der Gäste zu gehen scheint – bitte nur aufgrund ihres zehnten Tabellenranges! –, diese Aussage hat durchaus gelbblaue Geschichte: Allzu oft in der Vergangenheit wollte es den Schwaigern nicht gelingen, als hoher Favorit gegen vermeintlich „unterlegene“ Gegner ein klares Ergebnis einzufahren.

Es obsiegten häufig die Nervosität, die Vorbildrolle, die Last des Gewinnenmüssens. Und fast fühlten sich die 325 Zuschauer auch an diesem 12. November genau daran erinnert; wie auch SVS-Trainer Jozef Janosik bestätigt: „Wir haben keinen guten Rhythmus gefunden und sind nervös gestartet.“ Die Gastgeber taten sich schwer, kamen nicht richtig ins Geschehen. Allein die Routine einer mittlerweile prächtig gewachsenen Mannschaft verhinderte, dass die starken Schwaben ohne einen Satzgewinn nach Hause fahren mussten. 18, 22, 23 lauten die Punktesummen, die sie in der Gelben Halle einsammelten, von Satz zu Satz mehr.

Favoritenrolle war ein Problem
Im ersten Durchgang deutete sich solch harter Kampf gegen den TSV schon an. 7:9 lag der SVS hinten. Zäh verliefen die Maßnahmen, die Stuttgarter – bei denen auch der Ex-Schwaiger Zuspieler Mirko Schneider auflief – in ihre Grenzen zu weisen; Fehler bei den (Risiko-)Aufschlägen auf beiden Seiten dominierten zum einen das Bild.

Janis Späth und Michal Dzierwa auf SVS-Seite zeigten zum anderen schöne Leistungen am Netz; und die Greuther-Fürth-Volleyballerinnen U16/U18 rollten die Spielbälle so gekonnt, dass sowohl die Mädchen als auch Späth, als auch Zuspieler Laurentio Vinaturo (erneut MVP) sowie das gesamte SVS-Team eine sehenswerte Komposition à la Gelbblau boten. Allein, der TSV hatte eben gehörig bei den Satzverläufen mitzureden.

Und dass der Tabellenzweite gegen den Zehnten auftrat, war in manchen Phasen kaum zu unterscheiden. Im zweiten Durchgang zeigten die Mittelfranken gar auf einer Netzseite solchen Doppelblock-Misserfolg, dass nach vier erfolgreichen Angriffen über eben diese Lücke die Allianzler mit 14:11 in Führung gingen. Ihnen gelang in jener Phase alles, geschickt schlugen sie die Abwehrmauer an; hielten beim 3:3, 9:9 und 16:16 souverän mit. Erst dann zeitigte die Routine der Gelbblauen Erfolg; „das war eng, Stuttgart war sehr stark“, musste Janosik im Nachhinein zugeben. Über 17:16, 21:19 und 23:21 konnte der SVS den Satz drehen und zum zweiten Mal in dieser Saison mit 2:0 daheim in Führung gehen.

Nur, dass die Schwaben in keinster Weise klein beigeben wollten, weiterhin nicht. In der letzten Passage wiederholte sich das hochklassige Spielchen. Zwar schwebte SVS-Angreifer Florian Tafelmayer dynamisch in höheren Lufträumen, offenbar „in der Form seines Lebens“ (wie Beobachter lobten); Diagonalspezialist „Mike“ Dzierwa haute kraftvoll „den Lukas“, Yannick Klement nicht minder –, doch der TSV zog trotzdem beim 5:4 zum ersten, beim 17:18 zum zweiten und beim 18:20 gar zum dritten Mal an den Gastgebern vorbei.

Die kurzzeitige Einwechselung Tim Rosenows brachte keine Wende; erst mit einem klasse Doppelblock zum 20:20 wachte der SVS auf. Die Allianzler konnten zwar noch einen Matchball beim 22:24 abwehren, dann aber endlich Aufatmen am Mittelbügweg: Nach 70 langen Minuten war´s mit viel Nervenstärke und Teamspirit geschafft. Hauptsache drei Punkte. So einfach „mal eben“ den TSV zu besiegen, war nicht möglich.

Gegen schweres Kaliber in Delitzsch
Der Jubel tönte entsprechend, die Fans klatschten begeistert; Hut ab vor den Gästen! Für den SVS war´s der sechste Sieg in Folge, der siebte in acht Duellen. Davon das dritte 3:0 hintereinander – etwas, was es zuletzt vor zwei Jahren gegeben hat (gegen Rüsselsheim, Grafing und Eltmann). Mit lupenreiner Heimweste (12 Punkte aus vier Spielen) reisen die Tabellen-Vizes jetzt zur nächsten Aufgabe, auswärts: Beim Gymnasialen Sportverein Ehrenberg Delitzsch treffen sie am kommenden Wochenende nicht nur auf den Tabellenvierten (gewann am Samstag 3:1 gegen Leipzig). Sondern die Gelbblauen könnten auch ihren eigenen Vereinsrekord einstellen: 2014 gab´s sieben Siege hintereinander. Seitdem nie wieder.