Schwaiger Zweitligisten ließen gegen Leipzig nichts „anbrennen“

(Schwaig). Die hoch favorisierten Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig hatten mit dem Gast aus Leipzig immer dann wenig Mühe, wenn sie selbst „die Kandare anzogen“. 3:0 (25:18; 25:22, 25:17) hieß es am Ende eines eher unspektakulären, wenngleich verdient gewonnenen Duelles am achten Spieltag 2017/18.

Die Gelbe Halle am Mittelbügweg war an diesem 18. November angenehm gefüllt; 270 Zuschauer wollten das Aufeinandertreffen des Tabellendritten mit dem -dreizehnten anschauen. Und was sie sahen, war eine schlussendlich konsequente Abfuhr, die die Mittelfranken dem L.E. Leipzig erteilten – immer dann prägnant und für die Gegner ohne die Chance eines wirklichen Widerstandes, wenn die Gelbblauen unter ihrem Trainer Jozef Janosik die eigene Fahrigkeit einstellten.

Doch die rechtzeitige Warnung dafür musste gleich am Anfang kommen: Nach wenigen Minuten führten die Gastgeber zwar bereits 7:1 gegen ein junges Team, das sich im völligen Neuaufbau befindet und zuvor erst eines von acht Spielen gewinnen konnte. Die Vermutung lag folglich nah, dass es ein kurzer Abend werden würde –, doch die Sachsen rappelten sich auf, und eh die verdutzten Zuschauer ihre Augen rieben, führten die Gäste mit einem Mal 13:12.

Die Schwaiger Vizemeister, gegen den momentanen Abstiegskandidaten plötzlich im Rückstand, besannen sich über 14:14, 19:16 und 22:17 erst spät wieder ihrer hohen Qualitäten. Nach 19 Minuten war der Satz gedreht; der zum sechsten Mal in dieser Saison gewonnene erste Abschnitt gab dem SVS die gewohnte Sicherheit zurück.

Satz zwei und drei ohne Fehl und Tadel

Diese ließen sich die Gastgeber dann auch im zweiten und dritten Satz nicht mehr nehmen: Mit einer Vielzahl brachialer Doppelblöcke versperrten sie den frustrierten Leipzigern das Durchkommen; auffällig dabei das portugiesisch-polnische Duo Phelipe Martins und Michal Dzierwa (welcher auch zum „MVP“ gewählt wurde). Gegen einen (angreifend und blockend) furios aufgelegten, sprunggewaltigen Kapitän Florian Tafelmayer und eine ohnehin prima organisierte Abwehr um den flinken Libero Jonathan Schönhagen konnten die Gäste im zweiten Satz dann zwar noch einmal mit 9:8 führen und im dritten Satz bis zum 7:8 mithalten –, doch war das hier wie dort vergebene Liebesmüh. Viel zu viele (Risiko-)Aufschläge der L.E. landeten im Netz.

Der jubelnde SVS wurde letztlich seiner starken Position gerecht und zeigt gerade in dieser Hinsicht eine Veränderung zu früheren Spielzeiten: Einst noch knickten die Mittelfranken häufig unter der Last ihres Favoritenseins ein, berühmt geworden im berüchtigten „Schwaiger Schwächeln“ stets im dritten Satz -, mittlerweile jedoch nehmen sie diese Rolle professionell an. Nach nur 64 Minuten war das Kurz-Spektakel am Mittelbügweg denn auch beendet.

Für die Gelbblauen war es der vierte Sieg in Serie und der vierte mit einem verdienten, klaren 3:0. Mit 19 Punkten können sie sich auf dem dritten Tabellenrang halten – bevor es am nächsten Wochenende in die Saaletalhalle zum Rangsiebten nach Hammelburg geht, und am 2. und 3. Dezember ein vorweihnachtlicher Doppel-Heimspieltag in der Gelben Halle ansteht. Im übrigen der letzte des Jahres 2017.