SVS-Jubel: Revanche in Eltmann ist grandios geglückt

(Eltmann/Schwaig). Von der zweitgrößten Eltmanner Kulisse von 765 Zuschauern – in deren Unterfrankenderby gegen Hammelburg waren´s rekordmäßig 785 – ließen sich die Schwaiger Volleyball-Zweitligisten nicht beeindrucken. Im Gegenteil, mit einem in dieser Höhe unerwarteten, jedoch verdienten 3:0-Triumph (25:23, 25:21, 25:20) kehrten die Gelbblauen von ihrem Blitzbesuch bei den Oshino Volleys nach Hause zurück.

Ihnen glückte damit im Spitzenspiel des 16. Spieltages nicht nur die Revanche für die 2:3-Heimniederlage – die drei Punkte haben so etwas wie doppelten Wert im anhaltenden Kampf um die Tabellenspitze.

„Riesig, unglaublich, prächtig“ – so lauteten am 27. Januar nur einige der Jubel-Kommentare der dutzende Fans, die von der eigenen Mittelbügweg-Halle die 88 Kilometer gen Eltmann angetreten waren, um ihren SV Schwaig lautstark zu unterstützen. Dass das Duell – der Tabellenzweite und Vizemeister gegen den gastgebenden Tabellendritten – indes nach 82 Minuten schon beendet sein würde, konnten auch sie nicht ahnen. Alle hatten sich auf einen langen Tiebreak-Abend im so genannten „Hangar“ eingerichtet.

Es lief rund von Anfang an
Doch dem machten die Gäste rigoros einen Strich durch die Rechnung: Die perfekt eingestimmten Schwaiger legten den Grundstein für ihren zwölften Sieg insgesamt (davon acht Mal 3:0) beeindruckend konsequent schon im ersten, hart umkämpften Satz. Selbstverständlich wollten sich die Unterfranken – angepeitscht durch die beeindruckende Kulisse in der Georg-Schäfer-Halle – keinesfalls unterbuttern lassen. Ihr Block und ihre Aufschläge wirkten ein ums andere Mal; der Satz war „noch sehr ausgeglichen“, wie Schwaigs Kapitän Florian Tafelmayer später zusammenfasst.

Zudem der Oshino-Coach Milan Maric die Schwaiger, respektive SVS-Trainer Jozef Janosik die Eltmanner bestens kennen: Beide waren jeweils schon Trainingsleiter auf der Gegenseite, Maric selbst beim SVS-Heimspiel gegen Rüsselsheim noch „Spion“ auf der Tribüne in der Gelben Halle.

Doch nach 32 kniffligen Minuten im ersten Durchgang hatten die Gelbblauen – trotz zeitweiligen Rückstands von 6:8 – so unerschütterlich auf die Pauke gehauen, dass dieselben des Oshino-Fanclubs betroffen aussetzten. Ein klasse Zuspiel, fulminante Schmetterbälle von Michal Dzierwa (er wurde zum dritten Mal „MVP“), Tim Rosenow und „Pecki“ Stanic kauften den Gastgebern ebenso so den Schneid ab wie dichte Blöcke von Phelipe Martins und Wichard Lüdje sowie nicht zuletzt eine, das ganze Spiel über stabile Feldabwehr von Jonathan Schönhagen.

Dermaßen angestachelt, regierten die SVSler in den zwei folgenden Sätzen konsequent durch –, mit immer größerer Selbstsicherheit und noch besseren Blöcken. Ihre 2:3-Hinspiel-Niederlage zum September-Saisonbeginn wurmte die Gelbblauen nach wie vor – die Revanche klappte unaufhaltsam: 21 und 20 Punkte der Gegner deuten selbstverständlich auf den harten Fight hin. Doch an diesem Abend musste sich das hochklassige Maric-Team beugen.

Besonders der letzte Satz zeigte ein herausragendes Niveau, bei dem jeder Ball wild umkämpft war, die Emotionen hoch gingen, doch das Gegeneinander, so Tafelmayer, „immer fair blieb“. Bei den Schwaigern klappte zunehmend „alles“, bei den Unterfranken – die noch mit ihrer 1:3-Niederlage gegen Rüsselsheim haderten – halt ein bisschen weniger. Beide, Coach Janosik und der SVS-Kapitän glücklich am Schluss: „Wir haben ein super Spiel gemacht und verdient gewonnen. Eltmann konnte uns heute einfach nicht schlagen.“

SVS grüßt weiterhin von weit oben
Für den derzeit, so Abteilungsleiter Hans-Peter Ehrbar, „besten SVS, an den ich mich erinnern kann“, war es der fünfte Auswärtssieg der Saison. Hinter Grafing platzieren sich die Mittelfranken weiterhin auf dem Vize-Tabellenrang der 2. Liga. Das Spiel in der Georg-Schäfer-Halle bewies einmal mehr, wie nah die drei, vier Spitzenteams in diesem Jahr beieinander liegen: Jeder kann jeden schlagen; die Tagesform entscheidet oft.

Wie´s im Speziellen bei den Schwaigern weitergeht, können die Fans am nächsten Wochenende, 3. Februar, daheim feststellen. Da rückt zur gewohnten Zeit, 19.30 Uhr, der Tabellenelfte aus Delitzsch an.