Schwaiger Volleyballer kämpfen fortan um die Vizemeisterschaft

(Grafing/Schwaig). Die Volleyballer des SV Schwaig konnten im gewissermaßen finalen Spitzen-Duell um die Zweitliga-Meisterschaft zwar den ersten Satz beim Tabellenführer TSV Grafing gewinnen – letztlich jedoch ging der Sieg mit 3:1 an die Heimmannschaft (25:20, 15:25, 25:27, 15:25). Grafing ist somit seit dem 24. Spieltag uneinholbar und verdient Meister der 2. Liga Süd, die Schwaiger ringen in den Folgespielen erneut um den Vizetitel.

Es war zwar für die Mittelfranken die dritte Auswärtsniederlage, die dritte mit 1:3 und die (erst) siebte insgesamt – doch keine, letztlich, wog so schwer wie diese im Saison-Spiel Nr. 5119. Da trafen in der Jahnsporthalle vor der Rekordkulisse von offiziell 800 feierwütigen Zuschauern der Tabellenerste auf den -zweiten. Und nur bei einem spektakulären, eher unerwarteten Sieg dieses Zweiten – des SVS – hätte der Kampf um die Krone noch einmal Fahrt aufgenommen.

19 Uhr beginnend, war jedoch um 20.50 Uhr die Angelegenheit geklärt, die TSV-Revanche für die 1:3-Hinspielniederlage in Schwaig gelungen. 3:1 hieß es nun in Gegenrichtung. 60 Punkte hat der fleißige Tabellenführer am Schluss gesammelt, und selbst bei zwei künftigen Drei-Punkt-Erfolgen der Schwaiger und zwei entsprechenden TSV-Niederlagen – der stolze Sieger des 24. März 2018 ist nicht mehr einholbar.

Der Traum der Mittelfranken, in ihrer 51-jährigen Vereinsgeschichte erstmals Champion zu werden, ist leider geplatzt – und erinnert an jenen traurigen 9. März 2012, als der damalige Drittligist SVS beim TSV Herrsching mit 0:3 die finale Aufstiegschance in die 2. Liga zumindest sportlich verspielte.

Nichtsdestotrotz, „wir gratulieren den Grafingern zu Meisterschaft“, ließ sich Schwaigs Vizekapitän Yannick Klement für alle zitieren; auch SVS-Headcoach Jozef Janosik gratulierte tapfer. Die Mittelfranken gönnten den sehr sympathischen Gastgebern deren ersten Titel überhaupt –, ihre eigene Enttäuschung freilich ließ sich schlecht verbergen. Ein wenig hatten sie ja nun doch „gehofft“; leere Blicke blieben in Richtung jener, die jubelnd und trubelnd die Nacht zum Tag machten.

Jubeln hatten sie anfangs ja auch können: Den ersten Durchgang nämlich – das machte Mut – hatte der SVS nach 25 Minuten für sich entschieden. Denn letztlich vermochten die Gelbblauen „locker“ aufzuspielen; Favorit und mächtig in der Pflicht waren eher die Gastgeber. Die wollten den Meistertitel in eigener Halle holen; für die Franken galt es, dort gut mitzuhalten, Paroli zu bieten, zu kämpfen, zu hoffen.

Dass der SVS (vollzählig und stark angetreten) den zweiten Satz dann mit nur 15 Punkten abgab, zog dem Team gleichsam den Stecker: Das „überraschend mögliche Gewinnen-Können“, so Kapitän Florian Tafelmayer, schien die Gelbblauen gelähmt zu haben; sie „verloren den Faden“ und ließen den TSV zurück ins Spiel.

Dritter Satz war entscheidend
Die anfangs nervösen Gastgeber waren vorm heimischen Publikum nach dem 1:1 „angekommen“, und der pointierte Ausgleich bewies ihnen ihre mentale und spielerische Stärke für den Rest des Abends. Diese einmalige Chance wollten sie sich fortan nicht mehr nehmen lassen.

Der dritte, entscheidende und daher 28 Minuten dauernde Satz war ein Hauen und Stechen auf höchstem Niveau – mit Vorteilen Grafing. Schließlich war der SVS-Widerstand gebrochen; auch der vierte Abschnitt endete rigoros mit 25:15. Mit Verve, Elan, verdient also: Nach insgesamt 92 Minuten konnten sich die Gastgeber in den Armen liegen, in einer Kopf stehenden Party-Halle.

Zwei weitere Duelle stehen noch aus

Für die Angereisten steht aktuell der ehrenvolle, zweite Tabellenplatz mit 52 Punkten zu Buche und zur Disposition – zwei Zähler nämlich nur vor Rüsselsheim, und gerademal drei vorm Vorjahresmeister Eltmann (die zudem noch ein Spiel weniger bestritten haben).

Mit anderen Worten, selbst um den ohnehin herausragenden Vize-Titel zu verteidigen, sind die gelbblauen Errungenschaften auch in den letzten beiden Spielen sehr gefragt: Am 7. April muss der SVS dafür gegen Freiburg siegen (im letzten Heimspiel), und ganz am Schluss auch in Mainz. Jozef Janosik bedankte sich bei seinem Team ohnehin, wie „hervorragend die Jungs in dieser Saison Akzente gesetzt haben. Ich bin stolz auf sie. Eine klasse Leistung, auch, wenn wir nicht Meister geworden sind.“