Schwaiger zwangen Grafing in die Knie – fast

(Grafing/Schwaig). Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig haben sich beim TSV Grafing mehr als achtbar behauptet: Obwohl sie beim favorisierten Zweitplatzierten mit 2:3 verloren (16:25, 21:25, 25:20, 25:23, 11:15), konnten die weiterhin Tabellenfünften erhobenen Hauptes aus der Jahnsporthalle marschieren.

Das Wichtigste ist der gewonnene Tabellenpunkt: Nachdem die Schwaiger in den ersten beiden Sätzen – so berichtet Florian Tafelmayer, der Kapitän – mehr oder minder „nicht präsent“ waren und „keinen Zugriff fanden“, wurde ihnen klar, dass eine etwaige 0:3-„Packung“ nicht im Sinne des Schwaiger Volleyballs wäre. Viele Fehler in diesen Auftaktsätzen ließen den SVS immer wieder mit sich hadern – derart, bemängelte der 1,88-Außenangreifer, „kann man gegen Grafing nunmal keinen Blumentopf gewinnen“.

Doch ab dem dritten Satz konnte das Team von Milan Maric plötzlich einen Schalter umlegen, die Stimmung wechselte komplett. Erstmals gelang es in dieser Saison, einen 0:2-Rückstand noch zu drehen: Die Aufschläge klappten wieder, Block und Abwehr auch; es lief rund und geschmeidig. Die 0:3-Niederlage aus dem Hinspiel schien vergessen, der SVS legte alles in die Waagschale. Die mit einem Mal verunsicherten Gastgeber mussten akzeptieren, einen bereits sicher geglaubten, eindeutigen Sieg vor 524 eigenen Zuschauern hergeben zu müssen – bei den Schwaiger hingegen klappte nun all das, was in den ersten beiden Sätzen schief lief. Besonders der vierte Satz mit 25:23 verlief denkbar knapp.

Erneut im fünften Satz verloren

Bloß der Tiebreak – für den SVS der dritte in dieser Saison, und auch der dritte verlorene – will aus Schwaiger Warte nicht so recht funktionieren, einmal mehr: Zu viel Kraft hatte die Aufholjagd gegen die gewaltig starken Grafinger gekostet; ein, zwei vertändelte gelbblaue Bälle, das kann sich im fünften Satz keiner erlauben. Das Duell ging zwar auch im letzten Durchgang auf einem äußerst hohen Niveau weiter, beide Teams schenkten sich nichts. Doch es kam, wie es es vielleicht nicht hätte kommen müssen –, es „fehlte ein bisschen Glück und der letzte Funke Kraft“, so Tafelmayer (der zum mittlerweile siebten Mal zum „MVP“ gewählt wurde). Nach grandioser, stolzer Jagd und langen 119 Minuten senkten die Gäste aus Mittelfranken ihr Haupt. Der Heimfavorit hatte sich durchgesetzt, verdient.

Doch zeigten die Gelbblauen eine enorme Moral, und die macht natürlich Mut für die noch ausstehenden vier Spiele in der Saison 2018/19. Am nächsten Wochenende empfängt der SVS am Mittelbügweg die Gäste aus Karlsruhe.