Nur im dritten Satz schwächelten die Schwaiger

(Schwaig). Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig haben nach zwei Auswärts-Niederlagen in Folge einen verdienten Sieg gegen die AlpenVolleys II Unterhaching errungen. 3:1 endete das erste Heimspiel der Rückrunde (25:22, 25:22, 16:25, 25:19) nach insgesamt 95 Minuten.

Sven Kellermann fehlte aufgrund eines Bänderrisses im Sprunggelenk, Kapitän Florian Tafelmayer aus familiären Gründen und die seit Neuestem gepflegte Hallenabdunkelung beim „Spieler-Einlaufen“ aus unerwartet technischen Gründen. Doch die Schwaiger Netzkünstler ließen sich von all dem in ihrer Aufstellung und Motivation gegen die Hachinger – die ihnen zuletzt bittere Niederlagen zugefügt hatten – nicht beirren. Aus der zweiten Herren-Mannschaft stand Mittelblocker Philipp Lamberti erstmals im Team; Außenangreifer Yannick Bibelriether an seiner Seite.

Ersten beiden Sätze waren klar
225 Zuschauer waren in der Gelben Halle Zeuge, wie der SVS die ersten beiden Sätze dominierte. Vor allem Durchgang eins erwies sich als späterer Grundstock eines doch souveränen Erfolges über die sympathischen Gäste, die im letzten Jahr noch mit 3:2 in der Halle am Mittelbügweg obsiegt hatten. Diesmal jedoch führte der SVS schnell mit 12:4 und 17:10, einzig ab dem 21:18 ließen die Mittelfranken ihre Gäste noch einmal spannend auf 21:20 herankommen.

Satz Nummer zwei zeigte den SVS zwar anfangs im Rückstand –, und erst beim 9:9 gelang der Ausgleich sowie beim 12:11 die erste Führung gegen starke Gäste. Diesen Vorsprung aber ließen sich die Schwaiger dann prinzipiell nicht mehr nehmen. Begünstigt durch zahlreiche Hachinger Fehlaufschläge, starke Szenen von Christian Schwabe und Perica Stanic, und dank eines fulminant langen Ballwechsels zum 23:19, der den Schwaigern Schwung brachte für den Schlussspurt. Zwar benötigten sie dann noch drei Satzbälle, doch die verdiente 2:0-Führung war ihnen nicht mehr zu nehmen.

„Kopfpause“ eingelegt
Die Mannschaft derart motiviert, rechneten die Zuschauer wohl – darunter zahlreiche Schlachtenbummler aus Unterhaching – mit einem 3:0, möglicherweise. Nur, die Gäste glänzten ja nicht von ungefähr auf dem sechsten Rang der Tabelle (die Schwaiger auf dem fünften). Sie drehten richtig auf, derweil die Mittelfranken während des gesamten dritten Durchganges plötzlich nicht mehr in die Puschen kamen. Sie konnten, wie später ihr Coach Milan Maric äußerte, „das Niveau ihrer tollen Blockarbeit aus den ersten beiden Sätzen nicht halten“. Die Folge dieser, wie er es nannte: „Kopfpause“ war, dass die AlpenVolleys acht Mal mit drei Punkten, später mit vier und am Ende mit fünf Zählern Abstand quasi mühelos ihre Bahnen zogen. Nur 16 Pünktchen konnten die Schwaiger erringen, dann stand es nur noch 1:2.

Der vierte und dann doch letzte Durchgang rang den Franken schließlich alles ab; sie lagen schnell mit 0:4 und 1:6 hinten. Erst beim 8:7 konnten sie die dramatische Aufholjagd der grün gekleideten Gäste stoppen –, dann zog der SVS konsequent über 13:10, 19:14 und 22:18 durch. Milan Maric wechselte fleißig im dezimierten Team „durch“. Vor allem ein gewitzter „Mike“ Dzierwa brillierte wie meist mit brachialen Angriffen und genoss später (zum zweiten Mal) den verdienten Titel des „MVP“. Ein gut aufgelegter Christian Schwabe spielte sich ein ums andere Mal in den Blickpunkt, auch mit seinem versenkten Aufschlag-Ass zum 3:6. Letztlich, nach 95 Minuten, war das Spektakel mit einem guten Ende für den SVS beendet, die Zuschauer jubelten dankbar für ein tolles Spiel auf hohem Niveau.

Die Schwaiger konnten sich mit diesem nunmehr neunten Sieg auf Rang vier vorschieben. Als nächstes erwartet sie allerdings ein anstrengender Doppelspieltag – auswärts in Hammelburg und Frankfurt. Am 1. Februar heißt der Heimgegner dann TSV Mimmenhausen. Mit der Hoffnung auf einen erneut souverän sich gebenden SVS.