Schwaig-Erfolg nach schwerem Ringen in Bliesen

(Bliesen/Schwaig). Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig hatten knapp 400 Kilometer über die A6 hinter sich, immer Richtung Westen. Fast vier Stunden dauerte die Anreise zum Sportzentrum St. Wendel in Bliesen; kein Wunder letztlich, dass es im ersten Satz gegen den Aufsteiger TVB noch stockte. Dann aber besann sich der SVS und gewann 3:1 (20:25, 25:17, 25:22, 25:23). Erstmals seit den Niederlagen in Leipzig und Karlsruhe gelang wieder ein Auswärtserfolg.

Das 19. Saisonspiel des SVS hatte es wahrlich in sich. Einen solch hohen Aufwand – die erwähnte lange Strecke Richtung Saarbrücken in den Knochen – grundsätzlich mit einem schönen Ergebnis zu rechtfertigen, gelingt nicht immer. Zwar hatten die Mittelfranken das Hinspiel (im letzten Jahr ihr erstes Geisterspiel in eigener Halle überhaupt) klar mit 3:0 gewonnen. Doch erstmals an gänzlich fremdem Ort zu spielen, bei einem Aufsteiger, hat dennoch immer wieder seinen eigenen Reiz. Zumal die Favoritenrolle drückt.

Zudem, 45 Minuten zu spät wurde das Duell erst angepfiffen; da ist es nicht leicht, sich in Spannung zu halten sowie auf den (geänderten) Moment fit zu sein. Den Schwaigern gelang es im ersten Durchgang jedenfalls nicht, sich gegen die schwungvollen Gastgeber zu behaupten. Zwar holperten sie sich bis in die Crunchtime und errangen mühsam 20 Punkte; doch Angriff und Block, so Kapitän Florian Tafelmayer, funktionierten noch nicht. „Es lief nicht wirklich gut für uns“, bilanziert er den holprigen Start, es gelang keine Führung gegen den abstiegsbedrohten TVB.

Doch im zweiten Satz war das, in dieser Saison auf 15 (respektive 14 im Spielbogen erlaubte) Akteure angewachsene Team des SVS „dann drin“. Aufschlag und Block klappten wesentlich besser, bis hin zu einer deutlichen Punkteführung. Ab dem dritten Viertel begann dann der heftige, faire Augenhöhe-Kampf um jeden Punkt, den die Schwaiger dank einer „super Motivationsleistung“ auch im letzten Satz durchzuhalten vermochten. Und das, obwohl sie in diesem zurücklagen und den Abschnitt von hinten aufrollen mussten. Die Bliesener waren jedenfalls ein kampfstarker Kontrahent, vor allem bei ihrem Heimvorteil. „Wir haben uns aber nie aufgegeben“, freut sich der SVS-Mann nach insgesamt 101 spannenden Spielminuten.

Einwechslungen höchst effektiv
„Wir waren ein super Team“, lobte Tafelmayer, „heute ging´s nur über den Willen“ −, und über die pointierten Einwechslungen, die Trainer Milan Maric vornahm. In diesem Zusammenhang wusste der Kapitän (er selbst wurde zum dritten Mal „MVP“) vor allem den 1,96 Meter großen Philipp Küchenhoff zu erwähnen, dem ein wichtiger Block im vierten Satz gelang, sowie erstmals wieder SVS-Rückkehrer Janis Späth, der mit einer feinen Aufschlagserie die Gastgeber zermürbte. Sie verloren letzten Endes zum vierten Mal in Serie.

Für die Schwaiger war´s der dreizehnte Erfolg in dieser Saison und der sechste auswärts; sie verharren, mitsamt dreier frischer Punkte, auf einem guten sechsten Tabellenrang. Anstrengend wird’s dann am kommenden Wochenende, einem Doppelspieltag: Am Samstag reisen die Rivalen aus Kriftel an (schon ab 18 Uhr, wieder live übertragen auf sporttotal.tv); am Tag darauf müssen die Franken um 15 Uhr in Friedrichshafen sein, zu ihrem dritten Sonntagsspiel in dieser Saison. Im begründeten Wissen immerhin, dass es zum Bodensee nicht wieder 380 Kilometer, wie ins Saarland, sein werden. Und in der Hoffnung, in der Tabelle danach ein Stück weiter nach oben zu klettern.