SVS zwang Hammelburg fast in die Knie

(Hammelburg/Schwaig). Die Volleyballer des SV Schwaig hätten den Favoriten TV/DJK Hammelburg beinahe in die Zweitliga-Knie gezwungen. Wie schon am letzten Wochenende gegen Freiburg waren die Schwaiger in der Saaletalhalle eindrucksvoll mit 2:0 in Führung gegangen – diesmal aber ging der Tiebreak nicht zu ihren Gunsten aus (25:21, 25:21, 20:25, 16:25, 10:15). Die Gelbblauen, Tabellensechster, unterlagen knapp mit 2:3.

Fast vor zwei Jahren geschah den Mittelfranken zuletzt dasselbe wie nun in Hammelburg: In Unterhaching führte der SVS damals mit zwei rasant herausgespielten Auftaktsätzen; „gespielt haben wir wie die Feuerwehr“, bekundet auch diesmal Florian Tafelmayer den furiosen Start. Der Tabellendritte TVH konnte sein dominantes Spiel gar nicht erst aufziehen; bei den Schwaigern hingegen klappten Block und druckvolle Aufschläge wie aus dem FF. „Gefühlt“, so Tafelmayer stolz, „war auch jeder Angriff ein Punkt“. Großen Anteil daran hatte Max Bibrack, der zum vierten Mal vom „Most Valuable Player“ gewählt wurde.

Dass es allerdings das berühmt-berüchtigte „Schwaiger Schwächeln“ im dritten Satz gibt, konnten die Gelbblauen einmal mehr nicht von der Hand weisen. Wie bereits am vergangenen Heim-Wochenende folgte der klaren Führung ein nicht ganz erklärliches mentales Einbrechen, welches das „Selbstverständnis“ raubte, so der Kapitän, und Fehler um Fehler hinzufügte. Die Hammelburger nutzten diese Schwächephase im Franken-Derby natürlich gnadenlos aus, zwei spannende Sätze lang. Block und Aufschlag der Gäste funktionierten nicht mehr so gut, nun preschten die Gastgeber davon. Und plötzlich stand der fünfte Tiebreak der Saison vor der Tür.

Fünf dieser fünften Sätze hatte der SVS bislang unbeschadet doch noch für sich entscheiden können −, diesmal setzte sich der Favorit eng mit 15:10 durch. Die Schwaiger, so des Kapitäns Fazit, „hatten die Hebel nicht mehr zurücklegen können; wir fanden nicht mehr ins Spiel zurück“. Dass sie allerdings dem hohen Favoriten in den 107 Minuten fast ein Beinchen gestellt hätten, ist den Nürnbergern hoch anzurechnen. Einen Tabellenpunkt aus Unterfranken mitzubringen, darf in diesem Jahr als tolle Leistung gelten −, selbst, wenn leider erneut eine 2:0-Führung zu einem „durchgezogenen“ 3:0 nicht gereicht hat. Kein Wunder, für die starken Hammelburger war es der neunte Sieg in Serie! Am kommenden Sonntag(!) reisen die Franken zum TSV Mühldorf; die zuschauerlose Saison neigt sich mit Riesenschritten dem Ende entgegen. Es fehlen nur noch drei Spieltage.