Wenige Schwaiger geben in Mainz nicht klein bei

(Mainz/Schwaig). Zumindest von der Tabelle her waren die Schwaiger Zweitliga-Volleyballer die Favoriten bei der TG Mainz-Gonsenheim −, und dieser Rolle wurden sie gerecht, wenn auch knapp. Am vierten Spieltag holten die Mittelfranken mit dem spannenden 3:2 (25:27, 25:15, 16:25, 25:19, 15:11) verdient ihren ersten Auswärtssieg in dieser jungen Saison. Und auch dieses Duell dauerte zwei Stunden.

Es war mehr als ein Achtungserfolg: Die Schwaiger waren mit einem leicht mulmigen Gefühl nach Mainz gefahren; da half auch die Erinnerung an den letztjährigen 3:1-Sieg ebendort wenig. Hintergrund war, dass Trainer Milan Maric ein komplettes Viertel seines Teams schlicht nicht zur Verfügung stand. Yannick Klement ist aufgrund einer Kniebehandlung (weiter) nicht einsetzbar; sein Namensvetter Yannick Bibelriether fällt mehrere Wochen wegen eines gerissenen Syndesmosebandes aus, und zu schlechter Letzt musste Florian Tafelmayer wegen eines Magen-Darm-Infektes passen (ihn ersetzte als Kapitän Christian Schwabe). Von zwölf Akteuren standen also nur neun zur Verfügung.

Gleichwohl wussten die dezimierten Schwaiger, Tabellenneunter, den Kopf durchaus aus der Schlinge zu ziehen, angeführt vom gekürten „MVP“-Zuspieler Moritz Gärtner. Vor nur 49 Zuschauern in ihrer Neuen Sporthalle des Otto-Schott-Gymnasiums setzten die Mainzer im ersten Durchgang ihren Heimvorteil durch. Das kostete die Tabellendreizehnten allerdings viel Kraft, denn im zweiten Satz errangen die Gastgeber danach nur noch 15 Punkte. Ein „Einbruch“, den die Schwaiger ihrerseits im dritten Satz nicht minder heftig hinnehmen mussten, als so gar nichts zusammenlief.

Doch der SVS gab nicht auf; alle Spieler kamen zum Einsatz, und mit viel Teamgeist gelang der Ausgleich zum 2:2. Im zweiten Tiebreak der Saison – den ersten hatten die Franken zuletzt daheim gegen Dresden verloren – konnten sie sich mit 15:11 durchsetzen; der verdiente Jubel unter den verbliebenen SVS-Mannen war entsprechend –,  die zwei wichtigen Tabellenpunkte hieven die Mittelfranken wieder hoch auf Rang sieben. Auch dieses zweite Auswärtsspiel (nach dem in Gotha) dauerte kurioserweise 115 lange Minuten; erst weit nach 22 Uhr konnten die Schwaiger ihre Heimreise antreten. Ihr Sieg macht in jedem Fall Mut vor dem schweren Heimduell am kommenden Wochenende gegen den noch ungeschlagenen Tabellenvierten SSC Karlsruhe.