3:0 – Schwaiger Volleyballer wie verwandelt

(Rüsselsheim/Schwaig). Geht doch! Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig wetzen die Scharte des vor Wochenfrist verlorenen Heimspiels aus und kehren mit einem unerwarteten, souveränen 3:0-Erfolg aus Rüsselsheim zurück (25:17, 25:21, 25;19). Es war ihr erster Sieg in der neuen Saison nach bislang zwei Niederlagen. In der vergangenen Spielzeit hatten die TG-Spieler noch beide Male gewonnen.

Deshalb, wer die SVS-Spieler bei der vergangenen 0:3-Heimspielschlappe gegen Stuttgart beobachtet hatte, hätte für das zweite Saison-Auswärtsspiel – am Samstag bei der TG Rüsselsheim – keine Wetten entgegen genommen. Doch vor rund 80 Zuschauern straften die Mannen von Trainer Anto Juric alle Unkenrufen Lügen.

Zwar waren mit Frank Meyer, Jonas Ickerott und Kapitän Christian Schwabe drei Leistungsträger nicht im Einsatz, die Ersatzbank ziemlich leer; insofern schienen die Startbedingungen von vornherein verhalten. Außerdem waren die hohe Moral der Rüsselsheimer bekannt und ihr beeindruckend fehlerfreies Basisspiel, das umgekehrt jedes Nachlassen und Einknicken eines Gegners – welcher auch immer – unmittelbar bestraft.

Starke Serie von Tim Rosenow

Nur, am Samstag schienen die Gastgeber keinen vollendeten Tag erwischt zu haben, denn die Schwaiger lagen zwar erst 6:8 und 10:13 zurück. Doch gegen die fulminante Serie von Diagonalangreifer Tim Rosenow, der zwölf Aufschläge hintereinander präsentierte (darunter drei Asse), war bei der TG kein Kraut gewachsen: Ihre Reaktion, die Annahmen dann „hoch über Außen“ eher auf vermeintlich Nummer Sicher abzuwickeln, löste bei den fränkischen Gästen eine diesmal hervorragende, nicht nachlassende Block-Arbeit aus. Plötzlich stand es 22:13 für Schwaig. Die solide TG, kräftig unter Druck geraten, wusste sich nicht mehr so fehlerfrei wie anfangs zu wehren; der erste Satz war verloren.

Auch Durchgang Nummer zwei lebte aus Schwaiger Sicht vom hoch präsenten, funktionierenden Block; der SVS führte rasch mit 6:0, später immerhin noch 16:15. Eine gute Abwehr rund um Libero Tobias Prucker vervollkommnete das Bild, die Gäste lagen im zweiten Satz nicht ein Mal zurück. Und eine Janis-Späth-Aufschlagserie von sieben Bällen vom 7:7 auf 14:7 war im dritten gleichsam das Spiegelbild des ersten Satzes. Beim SVS wollte selbst die kleinen Dinge gelingen, die im Heimspiel gegen Stuttgart missrieten.

Verdienter Sieg

Das spannende Duell endete nach nur 74 Minuten und weckte nicht nur enormes Selbstvertrauen für die nächste Aufgabe (Heimspiel am 18. Oktober gegen Grafing). Sondern gab auch dem SVS auch den Spielspaß zurück. Außenangreifer Tim Rosenow lobte den „disziplinierten Block“, Yannick Klement freute sich über den „guten Teamgeist“ und Zuspieler Mirko Schneider sich über den ihm verliehenen MVP-Titel (in „Gold“, weil der SVS als Sieger vom Platz ging). Die Mittelfranken verbesserten sich nunmehr auf den neunten Tabellenplatz und werden aus diesem „verdienten Sieg“ (Jannis Späth) Kraft schöpfen für den weiteren Kampf in der 2. Bundesliga. Wie hatte Trainer Juric am vergangenen Samstag gesagt: „Wir werden noch viele Spiele gewinnen, daran zweifle ich nicht.“