0:3 – Schwaiger Volleyballer erwischen schwarzen Tag

(Schwaig). Ein 11:20-Rückstand im ersten Satz, 8:19 im zweiten und 10:17 im dritten – angesichts dieser Zwischenstände ist unzweifelhaft, dass die 0:3-Niederlage der Volleyballer des SV Schwaig gegen die TG Rüsselsheim nicht wirklich schöngeschrieben werden kann (17:25, 23:25, 17:25). Am Samstag, 24. Januar, wurden die Mittelfranken unerwartet hart geerdet. Es war die insgesamt erst vierte Niederlage, die zweite 0:3-Heimpackung dieser Saison und die erste nach fünf Siegen in Serie. Dennoch, ein Beinbruch war´s nicht, das Punktepolster ist groß. So groß allerdings wie das allgemeine Kopfschütteln, im Nachhinein. Jenes ungläubige Staunen nach etwas über einer Stunde.

Indisponiert. Ohne Körpersprache. Stillschweigend. Wer es sich für immer wünscht – vor allem für ein Heimspiel vor zum zweiten Mal über 300 Zuschauern – sieht sich ab und an getäuscht: Nein, Sportler sind keine Maschinen. Zumal dann nicht, wenn die zwei wichtigen Motoren Christian Schwabe und Mirko Schneider (gerissenes mittleres Außenband) fehlen.

Nach dem Abpfiff war Außenangreifer Yannick Klement nicht ansprechbar: All die tröstenden und aufmunternden Worte wollten nicht durchdringen; das allgemein blutarme Auftreten gegen den Tabellenvierten TGR schien ihm schockierend. Dabei hatten sich die übrigen Gelbblauen einen harten Kampf vorgenommen, gerade weil ihr Kapitän und ihr Zuspieler fehlten. Doch daraus wurde nichts.

Im zweiten Satz heftige Gegenwehr

Abgesehen vom tollen Aufbäumen am Ende des zweiten Durchgangs – als sie sich von 13:20 über 16:20 und 21:21 auf ein 23:23 herankämpften –, abgesehen von der phantastischen Stimmung, die mit einem Mal in der Gelben Halle aufkam und alle in einem erwachenden Geht-ja-doch-Elan mitriss –, abgesehen davon war außer Bemühens und einer Vielzahl misslungener Aktionen wenig zu sehen. Zumindest nicht an diesem Abend.

Schwabe, der nach seinem Bänderriss nur zuschauen konnte: „Es fehlt uns heute immer ein Schritt.“ Die Formulierung, dass keiner der Franken seine Normal-, geschweige denn seine Widerstandsform erreichte, drückt nur vage aus, was sich binnen 74 Minuten – dem kürzesten Heimduell bislang – abspielte. Ballannahme, Zuspiel, Block, kaum etwas wollte auf dem gewohnt hohen Niveau gelingen; schon gar nicht auf dem eines tabellarischen Zweitplatzierten. Der SVS lud zum Punktemachen ein.

Hätten die Schwaiger allerdings den zweiten, knappen Satz doch noch für sich entschieden, wären das Zuspielen von Jon Junker und Romulus Bentia, und wäre, zum dritten, auch die MVP-Leistung von Libero Tobias Prucker belohnt worden, so richtig belohnt, wer weiß... das Spiel hätte vielleicht noch einmal eine Wende erlebt. So aber gaben sich die mit der 1. Liga liebäugelnden Rüsselsheimer keine Blöße. Sie agierten souverän, konzentriert – und revanchierten sich für das 0:3 aus dem Hinspiel.

Die tolle Saison geht weiter

Es war also nicht der Tag des SV Schwaig, und das(!) waren auch nicht die gewohnten Volleyballer. Die Fans wissen das, und sie wissen, dass das Team von Anto Juric einen solchen Eindruck nicht stehen lassen wird. Und der Trainer macht denn bereits wieder Mut für die nächsten Aufgaben: „Es ist keine Schande, gegen die TG zu verlieren“, und dann lächelt er: “Nur nicht so hoch.“ Ja, das Wie mochte an diesem schwarzen Abend zumindest mal ein Fragezeichen aufwerfen –, doch die Schlappe ist der erste Tag vom Rest der Saison. „Wir müssen lernen, auch mal mit solch einer Niederlage umzugehen; sie wird uns nicht umwerfen“, fügt der SVS-Trainer gewohnt optimistisch hinzu.

Sein Dank und auch der der Mitstreiter gilt ausdrücklich den über 300 Fans, die zur Mannschaft hielten –, auch, wenn es mal nicht so gut lief. Die Niederlage ist ein Rückschlag, doch das hervorragende Punktepolster relativiert sie.

Dank an die Sponsoren

Ungeachtet weiterer Großsponsoren, die die Mittelfranken sich wünschen würden, wissen sie ohnehin dankend, dass sie ohne die finanzielle Unterstützung des regionalen Unternehmens-„FörderNetzWerks“ – darunter Spieltagssponsor Kutter GmbH, Nürnberg – nicht da ständen, wo sie jetzt sind: auf dem tollen Platz vier der 2.Bundesliga.

Und, im Spiel in Grafing am nächsten Samstag wollen die Spieler die Scharte gleich wieder auswetzen, haben sie sich vorgenommen. Es soll dann nicht wieder am letzten Schritt fehlen –, außerdem konnte Yannick Klement, das darf vermeldet werden, fünfzehn Minuten nach dem Abpfiff bereits wieder lächeln.