Ein Auswärts-Spiel einfach mal zum Vergessen

(Grafing/Schwaig). Die Volleyballer des SV Schwaig kehren von ihrem 19. Saisonspiel am 6. Februar mit leeren Zweitligisten-Händen zurück. Mit 0:3 (15, 22, 21) verlor der SVS sang- und klanglos in der Jahnsporthalle des TSV Grafing vor 420 Zuschauern. Ohnehin hatten die Mittelfranken keine gute Erinnerung an die derzeit Tabellenneunten. Denn im November lagen sie daheim 2:0 gegen eben diesen TSV vorn, mussten sich dann doch noch bitterst mit 2:3 geschlagen geben.

Besinnt sich noch jemand des Fußball-WM-Finales der Deutschen gegen Argentinien 2014? Der gebeutelte Sportsmann in Rio war sicherlich Christoph Kramer. In der 30. Minute muss er vom Feld, weil ein Schulterschlag gegen seinen Kopf ihn völlig benommen machte: Gehirnerschütterung. Und das Tragischste überhaupt, er konnte sich an nichts mehr erinnern! Ein absurderes Sportlertrauma kann es kaum geben: WM-Finale, und der gute Mann hat seinen Kindern nicht davon erzählen können.

Die SVS-Niederlage in Grafing (die fünfte auswärts) war, wie das bis dato erste und einzige 0:3 in dieser abwechslungsreichen Saison, das in Eltmann im Oktober: eindeutig. Und – um einen gewagten Übergang zu finden – so mancher würde sich zumindest während der Rückreise nach Nürnberg gewünscht haben, das 76-Minuten-Duell hätte es in obig-ähnlicher Weise nicht gegeben. Doch wahrlich, zur Mäßigung: Grafing ist nicht Rio. Der SVS steht weiterhin auf Rang sechs, ein Beinbruch war´s nicht, auch keine Gehirnerschütterung.

Nicht ins Spiel gefunden
SVS-Coach Michael „Mike“ Raddatz wusste eben nur nichts zu beschönigen. Seine Mannen – eigentlich klasse Volleyballer – fanden nicht in dieses Spiel, welchselbes er, Raddatz, nur als „rundherum schwach“ bezeichnen wollte. Die Aufschläge der Gäste blieben unausgegoren, ihre Annahme funktionierte zu lückenhaft, die gelbblauen Angriffe fanden daher keinen Aufbau, beide Zuspieler waren (Raddatz) „irgendwie angeschlagen“, gegen das schnelle Netzspiel der Grafinger gab´s kein Gegenmittel. Und Christian Schwabe fehlte an diesem Abend weiterhin.

Es wird besser werden, natürlich
Mit anderen Worten: Es gibt einfach solche Momente, und deshalb gibt es auch andere. Am 20. nämlich rückt mit dem ASV Neumarkt ein Abstiegskandidat zum beinahe Lokalderby an; zum vorletzten Heimspiel der Saison in Schwaig. Zu sehen sein wird dann endlich wieder – live und in Farbe – SVS-Libero Tobias Prucker, der – so sein Chef-Übungsleiter zum versöhnlich-gelassenen Abschluss – „in Grafing erstmals wieder dabei war, und das war immerhin eine große Freude.“ Eben, und Rio war´s auch nicht.