Schwaiger 3:0-Sieg nach sechs Niederlagen

(Schwaig). Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig können noch klar gewinnen. Am Doppel-Heimspieltag gab´s zwar gegen die hoch favorisierten HEITEC Volleys Eltmann die fast erwartete 0:3-Niederlage (19:25, 21:25, 15:25). Doch gegen die Volley YoungStars Friedrichshafen setzten sich die Mittelfranken einen Tag danach souverän mit 3:0 durch (25:22, 25:14, 25:21). Sie verbessern sich auf Tabellenrang neun.

Es geht doch, waren sich die gespannten Zuschauer in der Hans-Simon-Halle in Schwaig einig. Wer am Samstag (8. Dezember) und gleich am Sonntagnachmittag beide Duelle verfolgte, musste sich allerdings eher nicht(!) die Augen reiben, trotz der sehr unterschiedlichen Endergebnisse. Denn nicht nur beim rigoros eingefahrenen Erfolg gegen Friedrichshafen, sondern bereits im hochklassigen Spiel gegen Eltmann zeigte sich eine kämpferisch aufgelegte Schwaiger Mannschaft, die das Volleyballspielen bei weitem nicht verlernt hat. Mit dem feinen Unterschied, dass ihre diesjährigen Qualitäten gegen Eltmann nicht, gegen die weiterhin sieglosen Internatsschüler vom Bodensee jedoch bedenkenlos ausreichten.

Gegen Eltmann ohne echte Chance
290 Zuschauer wollten das Prestige-Derby gegen die HEITEC Volleys sehen. Ein SVS-Spieler, der sowohl gegen Eltmann als auch gegen Friedrichshafen einen regelrechten „Sahnetag“ erwischte, Kapitän Florian Tafelmayer, dominierte den samstäglichen Eindruck: Immer wieder gelangen ihm Durchbrüche durch die, wie eine Eins stehende Blockformation der Eltmanner. In einem hochmotiviert startenden Maric-Team konnte allerdings auch (der zweifache MVP) Tafelmayer nicht verhindern, allein schon gar nicht, dass die Gäste beim 10:11 zum ersten Mal in Führung gingen und diese letztlich nicht mehr hergaben. Ohne Christian Schwabe angetreten, wehrten sich die Gelbblauen nach Kräften. Nicht nur beide Liberos – Jonathan Schönhagen und Tobias Prucker – zeigten tolle Abwehrleistungen. Doch in einigen brenzligen Situationen hatten die Eltmanner schlicht das Glück des Tüchtigen und die Souveränität eines Tabellendritten.

Im zweiten Durchgang führten die trotzigen Schwaiger noch 11:10, doch immer wieder machten ihnen die eigenen Fehlaufschläge einen Strich durch die Rechnung: Wie gewonnen, so zerronnen; fünf, sechs Einnetzungen hoben den SVS aus dem Takt, brachten dem Gegner Punkte und machten ihn auf Dauer wieder stark. 11:17, 15:20 und 21:23 lagen die Mittelfranken zwischenzeitlich zurück. Sie waren nah dran –, rückblickend jedoch ohne reelle Chance. Denn auch im dritten Satz vermochten die Schwaiger bis zum 4:6 und 7:10 knapp mitzuhalten, doch spätestens beim 8:14 und 10:18 war klar: Gegen diesen gnadenlosen Gegner war kein Kraut gewachsen; die Gastgeber knickten ein. Nach 70 Minuten durften sich die Eltmanner verdient jubelnd in den Armen liegen; auch in der vergangenen Saison hatten sie in Schwaig obsiegt (mit damals 3:2).

Völlig anderes Bild gegen Friedrichshafen
Nach dieser bitteren sechsten Niederlage in Serie – damit wurde die Negativfolge der Saison 2013/14 eingestellt – konnte es am Sonntag nur noch aufwärts gehen, so hofften alle 120 Zuschauer. Die Unsicherheit, ein wie gutes, junges Internats-Team der Volley YoungStars in die Gelbe Halle kommt, ist in jedem Jahr da: In der Saison 2015/16 war dieses so flink und stark (und wurde zugleich so unterschätzt von den Franken), dass es eine 2:3-Niederlage setzte. In diesem Jahr jedoch hatten die Schwaiger keine Mühe.

Bis zum 5:4 hatten die un-absteigbaren Friedrichshafener noch das Gefühl, auf Augenhöhe zu agieren, und ihre überraschende 20:19-Führung bestätigte sogar ihren guten Lauf im ersten Satz. Doch der SVS – vorm Spiel auf Rang zehn − hat derweil jeden Tabellenpunkt nötig, Kampf war angesagt. Die Gelbblauen – besonders auffällig Christian Schwabe und Christian Starosczik − drehten das Spiel und den Eindruck, siegten 25:22 nach 24 Minuten. Diese Motivation und Selbstbelohnung wirkte Wunder: Im zweiten Durchgang ließen die Schwaiger gar nichts anbrennen; sie hatten alles im Griff. Vier Mal führte das Team entspannt und überlegen mit fünf Punkten Vorsprung, und ab dem 20:14 ging beim Tabellenletzten nichts mehr. Satz Nummer drei bot ein ähnliches Bild: Sechs Mal lag der SVS wiederum mit fünf Punkten vorn, und einzig, dass die Gäste zwischen dem 20:15 und dem 20:20 noch sechs Punkte hintereinander aufholten, trübte ein wenig die Bilanz, mehr nicht.

Nach 67 Minuten war also die Ernte eingefahren, die Niederlagen-Serie endlich durchbrochen, der SVS verdient auf Rang neun gestiegen. Drei Tabellenpunkte und gar nicht mehr so gewohntes Siegesgefühl erfreuten Fans und Spieler. Das erste Mal seit September (gegen Gotha) war es den Schwaigern gelungen, den Auftaktsatz zu gewinnen, und zum ersten Mal in dieser Saison auch einen Satz zum 2:0-Vorsprung. Es war der vierte Sieg in elf Spielen −, wenn auch in einem unspektakulären, soliden Duell, dem letzten Heimspiel des Jahres 2018.

Noch ein Spiel in diesem Jahr
Für den SVS steht jetzt noch ein Aufeinandertreffen vor den Feiertagen an: Am nächsten Dezember-Wochenende geht´s nach Hammelburg (zum Tabellenzehnten). Bleibt zu hoffen, dass das Maric-Team den schönen Elan aus dem VYS-Spiel mitnimmt. Denn weitere elementare Punkte, um aus dem Tabellenkeller herauszukommen, werden mit gelbblauen Geschenkschleifchen versehen und liegen ganz vorn unterm Weihnachtsbaum.