SVS gewinnt längsten Satz seiner Bundesliga-Geschichte

(Grafing/Schwaig). Die Schwaiger Zweitliga-Volleyballer konnten sich nach ihrer Heimniederlage gegen Karlsruhe mit aller Macht aufrappeln und eines Besseren besinnen. Sie gewannen ihr sechstes Saisonspiel mit einem umkämpften und verdienten 3:0 (25:18, 37:35, 25:20) beim langjährigen Rivalen TSV Grafing, der weiterhin nur auf Tabellenrang dreizehn verharrt.

In der vergangenen Saison hatten die Schwaiger bei den starken Grafingern mit 0:3 keine Chance; der nahezu komplette mannschaftliche Umbruch beim TSV gab diesmal aber vertauschte Rollen vor: Vor 102 Zuschauern und nach 75 Minuten – dem bis dato kürzesten Auswärtsspiel des SVS in dieser Saison − standen die Mittelfranken als strahlende Sieger fest.

Der erste Durchgang diente beiden Teams als gefälliges Herantasten. Die Mittelfranken − einmal mehr ohne Kapitän Florian Tafelmayer und den noch lang ausfallenden Yannick Biebelriether − gerieten dabei in keiner Situation wirklich ins Hintertreffen. Ihre Ballannahme und die sich daraus entwickelnden Spielelemente (genannt „Sideout“) funktionierten auf einem so überzeugenden Niveau, dass Selbstvertrauen und Spiellaune mit jeder Minute stiegen. Dauerrivale Grafing geriet bereits im ersten Satz klar in Widerstand.

Längster Satz jemals für SVS
Zu einem Highlight seit der ersten SVS-Zweitligasaison 1992/93 – somit innerhalb der 16-jährigen Zweitliga- sowie der drei Mal abstiegsbedingten, 13-jährigen Regional- bzw. Drittliga-Zeit − kam´s dann im zweiten Durchgang: Dieser endete nach einem „ewig“ scheinenden, spannenden Hin und Her erst mit dem 37:35 für die Gäste; es war der längste SVS-Satz bis dahin überhaupt (bis dato war´s der mit 34:36 daheim verlorene gegen Delitzsch im April 2014). Allein die 36 Minuten dieses zweiten Satzes machten die Hälfte des gesamten Spiels in der Jahnsporthalle aus.

Der Jubel der Schwaiger war entsprechend; die Grafinger zeigten sich geknickt, aber nicht vollends niedergeschlagen: Auch im letzten Satz ging es, gerade zum Ende hin, auf Augenhöhe weiter. Der TSV gab sich nicht auf. Bis beim SVS-Rückstand von 14:15 die Schwaiger Recken Max Bibrack im Angriff (er wurde zum dritten Mal „MVP“), Christian Schwabe und Sven Kellermann mittels grandioser Aufschläge sowie Christian Starosczik im Block das Blatt entscheidend wendeten. Die gelbblauen Aktionen waren so konsequent, dass die Gastgeber beim 20:25 frustriert ins 0:3 einwilligen mussten.

Für die Gäste – weiterhin auf Rang sieben − war es der nunmehr dritte Sieg. Die Chance auf den nächsten folgt am 13. November beim Tabellensechsten TuS Kriftel, bevor am 20. November ein Heimspiel am Mittelbügweg ansteht, gegen Mimmenhausen.