Schwaiger setzen makellose Bilanz gegen den TSV fort

(Schwaig). Die Schwaiger Zweitliga-Volleyballer setzten sich in einem fulminanten Match gegen den Favoriten TSV Mimmenhausen durch, es war ihr nunmehr dritter Sieg in Folge. Mit einem verdienten 3:1 (25:21, 28:26, 22:25, 25:18) verwiesen sie den Tabellendritten in die Schranken; auch ein Ex-Nationalspieler Christian Pampel konnte sein Bodensee-Team nicht im Alleingang retten.

Tabellensiebter gegen den -dritten, die Vorzeichen vor dem hochklassigen Duell in der Gelben Halle in Schwaig schienen „gesetzt“ – gleichwohl oder gerade deswegen fanden sich an diesem 20. November 120 Zuschauer (unter 2G-Bedingungen) auf den Rängen ein. Die Erwartungen aller waren hochgesteckt, denn der TSV hatte sich in den vergangenen Jahren immer als mutiger, kampfstarker Gegner erwiesen. Und auch in dieser Saison, um es vorwegzunehmen, war Schwaig für die Gäste aus der Nähe Salems kein gutes Pflaster: Bereits im vierten Jahr in Serie konnten sich die Mimmenhausener nur kleinlaut in ihren Heimreisebus setzen. Die Bilanz des SVS hingegen makellos: 3:2, 3:2, 3:0, und auch am Samstag ein dominierendes, unerwartetes 3:1.

Gleich ein fulminanter Auftakt
Dass beim SVS die Recken Yannick Biebelriether und diesmal ein erkälteter Christian Schwabe fehlten, schien vom Auftakt an eher ein Ansporn: 4:2, 9:2 und 10:3 preschten die hoch konzentrierten Gelbblauen davon, als gälte es irgendeinen Rekord zu brechen. Dem TSV schmetterten die Angriffsbälle um die Ohren, und als es Max Bibrack zum 11:3 symptomatisch gelang, den TSV-Haudegen und -Spielertrainer Christian Pampel allein zu blocken, war der Bann endgültig gebrochen. Bis zum 18:10 lagen die Schwaiger stets vier oder fünf Punkte vorn; dann erst erlaubte sich das Team von Milan Maric einen „Durchhänger“, bei dem die Kontrahenten noch auf 20:17 herankamen. Doch die Wende folgte, an diesem Abend war gegen die Gelbblauen kein Kraut gewachsen. Die Zuschauer tobten, die Gäste fluchten, es änderte nichts: Über 21:18 und 23:21 kauften die Mittelfranken den sieggewohnten Mimmenhausenern den Schneid ab; es stand 1:0, schon das war eine kleine Sensation.

Und wer gedacht hätte, dass der TSV im zweiten Satz die Kandare anziehen würde, sah sich, aus Schwaiger Warte, aufs Wunderbare getäuscht: Auch im zweiten Durchgang wirbelten Max Bibrack, „Mike“ Dzierwa und Florian Tafelmayer mit einer selten gesehenen Einhelligkeit. Zwar geriet ihr Team beim 2:3 erstmals in diesem Spiel in Rückstand und manchmal zappelte der Ball nur mit Glück übers Netz. Doch über 7:7, 11:11 und 21:21 blieben die Tabellensiebten immer „dran“, gaben sich nie auf – und wurden belohnt: Auch der zweite Satz ging verdient an den SVS; bereits ein Tabellenpunkt war dem hohen Favoriten abgeknöpft.

TSV holt im dritten Satz souverän auf
Erst im dritten Viertel mangelte es den hoch motivierten Gastgebern – ob des hohen Tempos und Spitzenniveaus – tatsächlich ein wenig an Puste. Diesmal wussten sich die Bodensee-Mannen konsequent durchzusetzen. Immer wieder blitzte die Routine auch von Pampel auf; er zog sein Team über 10:6 (aus TSV-Sicht), 19:15 und letztlich 23:20 auf die sichere Seite. Zwar hämmerten Bibrack und der spätere Gold-„MVP“ Michal Dzierwa alles in Grund und TSV-Boden, doch zumindest in dieser dritten Passage half das letztlich nichts. Den Schwaigern war allerdings sofort klar: Könnten die Angereisten den vierten Satz ebenfalls für sich entscheiden und sollte es zu einem Tiebreak kommen, würde das nicht nur den Spielverlauf auf den Kopf stellen, sondern auch die Gefahr des Gesamtspielverlustes heraufbeschwören.

Insofern besannen sich die Schwaiger sofort. Es setzten die an diesem Abend gleichsam „unbezwingbaren“ Franken ihren Höhenflug fort und rangen ihre Gäste, bis in die Fingerspitzen klasse, nieder, und noch einmal nieder. Mit einer grandiosen Feldabwehr – an dieser Stelle sei Libero Veit Dobbertin erwähnt –, einem schwungvollen Zuspiel von Moritz Gärtner und kompakten Doppelblocks von Sven Kellermann und Christian Starosczik, und überhaupt allem, was an diesem gelbblauen Samstag alles mal so richtig klappen wollte, setzte sich der SVS über 6:2, 16:11 und 20:18 unbeirrt durch. Nach 107 Minuten blieb den Bodensee´lern nur ein irritiertes Kopfneigen; es schien einmal mehr, als könnten sie in der Halle am Mittelbügweg schlicht nicht gewinnen.

Es folgt ein Doppelspieltag
Die Schwaiger ihrerseits boten eine tolle Show −, mit nun fünf Siegen und 15 Punkten verbesserten sie sich um einen Rang, während der TSV auf Platz vier abfiel. Trainer Milan Maric strahlte und war „einfach nur stolz“ auf seine Jungs. Ein Glück und Lob freilich, dass die Gelbblauen allerdings auch brauchen werden: Am kommenden Wochenende nämlich steht ein sächsischer Doppelspieltag an. Erst in Leipzig, und am Sonntag in Delitzsch gilt es, den tollen Schwung des jetzigen Matches mitzunehmen und fortzuführen. Das nächste, aus SVS-Sicht hoffentlich genauso spektakuläre Heimspiel findet dann am 4. Dezember gegen Hammelburg statt.