Doppelsieg des Schwaiger Volleyball-Kollektivs

(Leipzig/Delitzsch/Schwaig). Die Schwaiger Zweitliga-Volleyballer feiern sich selbst. Zwei souveräne, verdiente Auswärtserfolge an einem anstrengenden Doppelspieltag sprechen schließlich für sich. Im ersten Duell am vergangenen Samstag bezwangen sie die L.E. Volleys Leipzig mit 3:1 (22:25, 25:22, 25:13, 25:23); dann im zweiten, am Sonntag, den GSVE Delitzsch mit einem 3:0 (25:18, 25:20, 25:20).

Mit diesen sechs Punkten des neunten und zehnten Spieltages rücken sie nicht nur in der Tabelle auf Rang drei vor, sondern machen mit einem Mal das kommende Heimspiel gegen Hammelburg zum Spitzenspiel. Nach ihrem grandiosen Heimsieg gegen Mimmenhausen am vergangenen Samstag setzten die Volleyballer des SV Schwaig auch in Sachsen zwei deutliche Ausrufezeichen in zwei auswärtigen Hallen. Es lief und läuft. Zuerst gegen den Tabellenzwölften-, danach gegen den -siebten ließen die favorisierten Mittelfranken nichts „anbrennen“. Im Gegenteil, von sieben gespielten Sätzen verloren sie nur den allerersten in der Leipziger Halle an der Brüderstraße. Danach zogen die Schützlinge von Milan Maric dort und, einen Tag später, auch beim Gymnasialen Sportverein souverän ihre Kreise.

„Wir haben anfangs einfache Bälle liegen lassen und machten noch zu viele Eigenfehler“, bilanzierte SVS-Kapitän Florian Tafelmayer den ersten, schon erwähnten Satz bei der L.E. Volleys in Leipzig; sie schienen noch nicht ganz bei der Sache. Doch ab dem zweiten Durchgang waren die Angereisten „voll da“. Die Gäste nutzten, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen, konsequent ihre Chancen und brachten das Match voller Selbstvertrauen bis zum Schluss (nach 104 Minuten) unter ihre Kontrolle. Im dritten Abschnitt etwa „war für uns“, so der Kapitän begeistert über den bislang kürzesten Satz ihrer Saison, „kein Halten mehr“. Dem Gegner nur bittere 13 Punkte zu überlassen, hatte geradezu Tiebreak-Charakter. Erst im letzten Viertel mussten sich die Mittelfranken wieder mehr „durchboxen“, und auch hier halfen die mannschaftliche Geschlossenheit und das souveräne Zuspiel von Moritz Gärtner, der zum zweiten Mal zum „MVP“ gewählt wurde.

Team-Spirit dominierte auch in Delitzsch
Bereits an diesem Punkt des Doppelauswärtstages war der Team-Gedanke, betont Tafelmayer erneut, „außergewöhnlich; wir sind eine super Truppe“. Dieser Spirit ließ auch das 70-Minuten-Duell am Sonntagnachmittag in Delitzsch zu einem Highlight werden. Rund 30 Kilometer nördlich von Leipzig fackelten die Schwaiger dann ihr, so der Kapitän, „bislang bestes Spiel der Saison“ ab. Dass dieses Geschehen, wie schon in Leipzig, erneut vor leeren Zuschauerrängen stattfand, tat dem sportlichen Aspekt zwar keinen Abbruch. Im November 2021 allerdings erstmals wieder seit April Geisterspiele austragen zu müssen – in Sachsen sind die Corona-Zahlen bekanntermaßen besonders hoch –, war bedrückend einerseits. Andererseits ließen die Franken dem GSVE in dessen Artur-Becker-Sporthalle, wo die Schwaiger auch in der vergangenen Saison drei Tabellenpunkte holten, trotzdem keine Chance. Zwar leistete sich der SVS im zweiten Durchgang ein paar Aufschlagfehler zu viel, doch danach lief das Match wieder rund. Es blieb beiden Mannschaften eben nichts anders übrig, als sich der Null-Zuschauer-Atmosphäre, wie zuletzt im Oktober 2020, anzupassen.

Und das gelang dem SVS problemlos. „Denn abschließend“, im dritten Drittel, „waren wir den Delitzschern wirklich kräftig überlegen. Das hat ungeheuer viel Spaß gemacht“, freut sich Florian Tafelmayer rückblickend; und „wir haben perfekt gespielt“, was auch Max Bibrack bestätigt, der seinerseits „MVP“ wurde. So schweißte dieses erfolgreiche, lange Wochenende das Team des SVS weiter kräftig zusammen. Der Optimismus rund um Milan Maric ist derweil ungebrochen, zumal sich der SVS vom siebten auf den dritten Rang vorarbeitete. Nötig ist dieser Teamgeister allerdings sicherlich, denn am kommenden Wochenende – 4. Dezember um 19.30 Uhr – rückt mit dem TV/DJK Hammelburg ein mächtig starker Gegner an. In der Gelben Halle stehen sich dann im Spitzenspiel der besagte neue Tabellendritte, Schwaig, und der -zweite hochkarätig gegenüber.